Nachrichten aus dem Chathura-Kinderheim - März 2022
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Liebe Freunde,
wir freuen uns sehr, dass trotz vielen Corona-Problemen alle unsere Mädchen in die nächste Schulklasse versetzt wurden. Ein Mädchen hat das O-Level-Examen bestanden und besucht seit Januar eine weiterführende Schule in der Nachbargemeinde.
Alle Schulen im Land haben seit Januar 2022 wieder Normalunterricht … allerdings noch mit Maskenpflicht. Auch der Besuch der Sonntagsschule im nahen Tempel ist wieder möglich.
Das Lüftungsproblem, wie in unseren deutschen Schulen, gibt es in Sri Lanka so nicht. Die Klassenzimmer sind offene Hallen, oftmals auch ohne Zwischendecke unter dem Dach.
In den Fensteröffnungen sind zum Teil Metallgitter eingelassen, damit nachts keine wilden Tiere eindringen und die Klassenzimmer verschmutzen. Da es hinter den Gittern keine Glasscheiben gibt, kann die Luft immer zirkulieren.
Covid 19 Situation in Sri Lanka (ca. 21,5 Mio. Einwohner) Mitte März 2022
Insges. 657.134 Fälle – bisher 16.416 Verstorbene
ca. 79 % Erstimpfungen - ca. 66,8 % vollständig geimpft.
35,6% Boosterimpfungen.
Weitaus mehr Sorgen macht der Bevölkerung die derzeitige wirtschaftliche Lage. Sri Lanka befindet sich im Moment in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1948. Die aktuelle Inflationsrate liegt Ende März bei ca.18%.
Der Wechselkurs der Sri Lanka Rupie lag Ende März 2022 bei 328 Rupien für 1 Euro.
Das tägliche Leben ist für die meisten Sri Lanker zu einem Kampf geworden, da die Preise für viele Grundnahrungsmittel aufgrund des begrenzten Angebots in die Höhe geschossen sind. Da Sri Lanka nur noch wenige Devisenreserven hat, hat das Land Mühe, wichtige Importe wie Treibstoff, Lebensmittel und Medikamente auf dem Weltmarkt zu bezahlen. Milchprodukte wurden zusammen mit anderen Lebensmitteln wie Reis und Zucker rationiert. Wegen des Devisenmangels können auch keine Medikamente mehr importiert werden. Die Medikamentenausgabe wurde stark eingeschränkt. Was machen jetzt chronisch Kranke, die auf Medikamente angewiesen sind ?
Benzin oder Diesel sind oft tagelang nicht zu bekommen. Stundenlang stehen Leute in tropischer Hitze bei Tankstellen an, um ein-zwei Kanister Benzin zu bekommen. Anfang März kündigte das sri-lankische Energieministerium Stromausfälle von 8 Stunden täglich an, Ende März waren es sogar 13 Stunden täglich, da das Land aufgrund der Devisenknappheit das für die Stromerzeugung benötigte Öl nicht kaufen konnte.
Zum Glück haben wir im Kinderheim einen Generator zur Stromerzeugung. Damit können wir zumindest sicherstellen, dass die im Kühlschrank gelagerten Lebensmittel nicht verderben. Zudem brauchen wir auch Strom, um das Trinkwasser aus unserem Hausbrunnen hochzupumpen. Im Notfall kann das Trinkwasser aber auch manuell mit Eimern hochgezogen werden.
Man mag sich gar nicht die Situationen bei der täglichen Lebensmittelversorgung vorstellen. Neben den immer noch geltenden Corona Maßnahmen, kommen jetzt auch noch Stromausfälle, Lebensmittel-, Medikamenten- und Benzinknappheit dazu.
Überall bilden sich vor den Geschäften und Tankstellen lange Warteschlangen. Für die täglichen Besorgungen braucht man viel Geld, Zeit und Geduld.
Da Gas sehr teuer ist, wird in unserer Außenküche jetzt wieder vermehrt auf Holzfeuer gekocht. Das hatten wir vor 15 Jahren
das letzte Mal. Unser Verwalter Amarathunga hat gerade wieder eine Ladung Feuerholz organisiert, das billig zu haben ist. Leider werden die Töpfe außen durch den Ruß schwarz und müssen mühsam gescheuert werden. Zudem ist die verrauchte Luft nicht gerade gesund.
Viel Kraft braucht man beim Wäschewaschen mit Kernseife und Bürste. Da sehr oft Stromausfall ist, müssen unsere Mädchen auch lernen, wie man mit der Hand die Wäsche sauber bekommt. Bei den weißen Schuluniformen ist das gar nicht einfach.
Alle helfen fleißig mit, Haus und Hof sauber zu halten. Außerdem müssen die Pflanzen rund ums Haus täglich gegossen werden.
Da wir das Wasser aus unserem Hausbrunnen dafür verwenden, fallen keine zusätzlichen Wasserkosten an.
Nach den Hausaufgaben freuen sich alle aufs Kricketspiel auf unserem großen Spielplatz. Es ist schön, trotz aller Probleme rundum, unsere Mädchen im Chathura-Kinderheim so sorglos spielen zu sehen.
Soweit die Neuigkeiten aus dem Chathura-Kinderheim.
Wir sind sehr glücklich, dass es, dank Ihrer kontinuierlichen Unterstützung, unseren Mädchen im Chathura-Kinderheim an nichts mangelt.
Genießen Sie die milden Frühlingstage und bleiben Sie gesund.
Herzliche Grüße
Ihre
Kinderhilfsprojekt Galle - Sri Lanka e.V.
Berliner Ring 78 a, 66955 Pirmasens - Tel. +496331 1441205
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